Viel wird und wurde in den letzten Tagen über den drohenden Krieg mit dem Iran geschrieben, Die Trump-Anhänger und Anhänger des Schah feiern ihn und geilen sich an dem Gedanken an einen Krieg auf. Dabei tun sie so als sei ein amerikanischer Sieg quasi ausgemachte Sache. Schaut man sich die letzten Kriege der USA an ist das allerdings keinesfalls so. Im Gegenteil würde ich behaupten, die USA können einen Krieg gegen den Iran nicht gewinnen.
Was mich aber am meisten beschäftigt ist der Umgang der hiesigen Politik mit den Fakten. Daß die Amis von einem Bekloppten regiert werden, ist nur sehr verblendeten Menschen entgangen. Da muß man nichts zu sagen, Die Fakten sind ebenfalls klar:
Eigentlich schockiert mich, wie die öffentliche Meinung den USA in den Arsch kriecht. Es war ein Drohnenmord, er war politisch extrem ungeschickt, da die USA durch diesen Mord den Irak, in dem der öffentliche Druck vorhanden war, sich vom Iran zu distanzieren, an den Iran herangerückt hat. Infolge werden die ausländischen Truppen des Landes verwiesen - daß die US-Truppen bleiben und sogar verstärkt werden ist ein weiterer Bruch des Völkerrechts, da die Souveranität des Irak erneut mißachtet wird und als Kriegserklärung an den Irak gedeutet werden könnte. Bzw. den Status des Iraks als besetztes Land offenabar werden läßt.
Wird nun von Provokationen des Iran gesprochen ist das ein derartiger Schwachsinn, also offene Mißachtung von Tatsachen, daß ich lauthals lachen mußte, als ich das erstmals im Deutschen Fernsehen gehört habe. Daß es eine Presse gibt, die lieber heute als Morgen Krieg will ist ja bekannt (BILD, NZZ, FAZ), doch Tagesschau und heute blieben in der Vergangenheit relativ neutral.
Wenn nun das Vereinigte Königreich, Frankreich und Deutschland den Iran auffordern, „von weiteren Gewaltaktionen oder der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen Abstand zu nehmen“, den ersten Vergeltungsschlag der Iraner auf Schärfste verurteile, die Amis aber nicht einmal erwähnen, zweifele ich an der Ernsthaftigkeit dieser Politiker. Ich mußte jedenfalls spontan lachen, als ich die Statements, insbesondere von Uschi-Vertuschi, AKK und Stoltenbergs gehört habe.
Die maßvolle Reaktion des Iran macht aber Hoffnung, daß wir an einem großen Krieg vielleicht noch einmal vorbei schrammen könnten. Ich muß aber gestehen, daß ich den Umgang des Westens mit den USA verachtenswert finde. Den Umgang mit dem Kleinkind im weißen Haus und das ständige Spiel mit dem Feuer dieses Schwachmaten an dem roten Knopf machen größte Sorge und ich muß gestehen, daß mir schon der Gedanke kam, daß es für Drohnenmorde auch in den USA lohnende Ziele geben würde. Solche Gedanken verdränge ich, doch weitere 4 Jahre Trump? Nicht, daß die anderen Republikaner bessere Politik machen würden - diese Orange im Amt macht nur extrem deutlich, wie sensibel unser politisches System ist und wie sehr es abgeglitten ist. Daß in den USA ein Präsident nahezu unkontrolliert den Weltfrieden bestimmt - alleine das zeigt doch, daß man als zivilisiertes Volk vielleicht besser Abstand nehmen sollte, oder?
Inzwischen komme ich immer mehr zu der Überzeugung, wer Demokratie, Menschenrechte, Freiheit und Gleichheit schätzt - geht auf Distanz zum US-amerikanischen System