Maiausflug
Am Mittwoch stand ich vor der Wahl: entweder den schönen Tag genießen und flüchten oder im Ort das Radrennen — früher "um den Henningerturm", dann "um den Finanzplatz" und heute wohl "Eschborn-Frankfurt" — verfolgen und mal eine andere Art Action zu fotographieren als normalerweise. Düster in Erinnerung hatte ich, daß es nicht sehr spannend ist, die Radfahrer im Ort zu beobachten. Da Huschen die Rennradfahrer mit einem Affenzahn an einem vorbei, dann ist Pause, dann fahren wieder ein paar durch — und die meiste Zeit ist man mit Warten beschäftigt. Also entschied ich mich zu fliehen. Problem war dabei, daß rundum die meisten Straßen gesperrt waren und mir nur der Ausweg in Richtung Autobahn blieb.
Da ich mehr oder weniger zufällig entdeckt hatte, daß auch ein Rundweg um die Saalburg herum und entlang des Limes führte und ich die Fotoausrüstung für meinen etwas weiteren Ausflug unter etwas schwierigeren Bedingungen testen wollte, fand ich die Kombination Saalburg mit hellem Licht, Räumen, Innenhöfen und dem Wald mit diffusem Licht und dem Limes selbst (da war ich gespannt, welche Lichtverhältnisse mich erwarten würden) vielversprechend.
Für die Ferien sollte die Ausrüstung leicht sein und flexibel. Ich werde sie ja mitschleppen müssen. Meiner persönlichen Ästhetik entspricht Film ja deutlich besser als die Digitalknipse, digital hat in schwierigen Lichtsituationen aber den Vorteil, daß man nicht den Film wechseln muß, um ISO anzupassen. Oder mehrere Kameras mitzunehmen, um auf unterschiedliche Lichtsituationen vorbereitet zu sein. Dazu kommt, daß fotographieren sicher ein wichtiger Teil meiner Ferien sein wird, ich aber auch anderes vorhabe (nämlich gnadenlos zu relaxen? Kann ich das überhaupt?).
Getestet wurde die Kombination meiner Contax G2 (geladen mit schwarz weiß Film) und der kleinen Micro 4/3-Olympus. In Summe kann ich sagen: das wiegt so gut wie nichts und deckt einen recht breiten Bereich ab.
Die Digi-Bilder habe ich in Olympus RAW geschossen, um für eine mögliche Nachbearbeitung alle Optionen offen zu haben. Die Bilder der Contax sind natürlich noch nicht da, aber einige Bilder aus der kleinen Olympus kann ich bereits zeigen.
Zuerst umrundete ich die Saalburg von außen. Ich wollte ja zum Limes.


Um die Saalburg herum sah man die Saalburg von außen. Wenig prickelnd. Ich also rein in die Mauern




Die Ausstellungen sind sehr interessant und offenbaren viel über das römische Leben in der Region.
Daß die Merowinger in der Region waren, wußte ich nicht. Die verband ich mit Frankreich — die Erorberung vor 496 verdrängte ich wohl und auch, daß sie als Frankenkönige natürlich auch im deutschen Teil des Reiches herrschten.
Doch ich konzentrierte mich natürlich auf die Römer, die den Limes errichteten und bewachten.





Beim Verlassen dieser Ausstellung sah ich ein Schild, welches so gar nicht in den römischen Kontext passen wollte


Aber eigentlich wollte ich ja zum Limes ... also raus aus der Saalburg und den außerhalb des Zaunes verlaufenden Limes-Rundweg lang. Und dort dann ...


Ähnlich wie die keltischen Ringwälle ist auch der Limes nicht zu übersehen, auch wenn er oft von Bäumen überwachsen ist. Wall und Graben sind deutlich zu erkennen, vor allem, weil sie schnurgrade durch den Taunus gehen.
Die rekonstruierte Siedlung gab fotographisch nicht sonderlich viel her. Die Jupitersäule habe ich nicht gefunden (jetzt weiß ich, wo sie ist!), es war mir langsam zu viel Volk unterwegs, so daß ich auch auf die eigentlich geplante Römermahlzeit verzichtete und mich auf den Weg zurück machte.


Gelernt habe ich auch, daß hier das erste internationale Autorennen auf Deutschem Boden startete und endete

